Friedrich Nietzsche

geb. 15.10.1844 (Röcken/Lützen), verlor mit 5 den Vater (luth. Pfarrer), wurde von der Mutter erzogen. Mit 10 erste Gedichte und Kompositionen. 1864 Studium in Bonn, klass. Philologie + Theologie. 1869 Professur Uni Basel (mit 24 Antrittsrede über Homer). 1868 lernt Richard Wagner kennen. 1870 freiw. Krankenpfleger im Dt.-Franz. Krieg. 1879 Augenleiden und Aufgabe Professur. 10 Jahre als freier Philosoph. 1889 psychischer Zusammenbruch und fällt in geistige Umnachtung. Er starb am 25.August 1900 in Weimar. Nietzsche beeinflusste das Denken des 20. Jh. stark und nahm Existenzphilosophie-Aspekte vorweg. Seine philosophische Auffassung ist stark geprägt von Darwins Selektionstheorie und der Willensmetaphysik Schopenhauers. Sie waren ihm Grundlage für seine Idee vom Übermenschen - in vielen Aspekten also das Gegenteil von ihm - der alles Krankhafte auszulöschen hat.

tab. Lebenslauf
1942 - 1950
1951 - 1960
1961 - 1970
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1991 - 1999
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Ullrich Düwert, ein Schulfreund, mit dem ich Tonbandaufnahmen gemacht habe 1958 -1960): Gedichte von Nietzsche, Brecht, Villon und Prévert (vom Letzteren habe ich ihn das Gedicht "Die Orgel der Barbarei" 1x lesen lassen und dann sollte er es rezitieren, weil ich von seiner sprachlichen Begabung schon damals begeistert war).

Seine Ansichten über die Sozialismus und Gesellschaftseigentum waren zumindest damals radikaler, zumindest weitergehender als meine: Auf einer meiner "Partys", wo sich im ganzen Haus jeder frei bewegen konnte, essen und trinken, was Küche und Keller hergab (und das war nicht wenig ;-)!), hat mir jemand gesteckt, "der Düwert" hätte sich 'ne Dose mit Würstchen in den Mantel gesteckt! Für mich war das geklaut, glatter Vertrauensbruch! So schmiss ich ihn denn die Treppe hinunter und zum Haus hinaus! Ich weiß noch, dass ich mich über meine Rigidität gewundert habe. Mir hat's dann später leid getan ob des geringen Anlasses und wir haben uns auch wieder vertragen :O)!
Folkwang-Absolvent und Thea-Leymann-Schüler.

 
       

 

An den Mistral
(Friedrich Nietzsche - Ein Tanzlied)

Mistral-Wind, du Wolken-Jäger,
Trübsal-Mörder, Himmels-Feger,
Brausender, wie lieb ich dich!
Sind wir zwei nicht Eines Schoßes
Erstlingsgabe, Eines Loses
Vorbestimmte ewiglich?

Hier auf glatten Felsenwegen
Lauf ich tanzend dir entgegen,
Tanzend, wie du pfeifst und singst:
Der du ohne Schiff und Ruder
Als der Freiheit freister Bruder
Über wilde Meere springst.

Kaum erwacht, hört ich dein Rufen,
Stürmte zu den Felsenstufen,
Hin zur gelben Wand am Meer.
Heil! da kamst du schon gleich hellen
Diamantnen Stromesschnellen
Sieghaft von den Bergen her.

Auf den ebnen Himmels-Tennen
Sah ich deine Rosse rennen,
Sah den Wagen, der dich trägt,
Sah die Hand dir selber zücken,
Wenn sie auf der Rosse Rücken
Blitzesgleich die Geißel schlägt, -

Sah dich aus dem Wagen springen,
Schneller dich hinabzuschwingen,
Sah dich wie zum Pfeil verkürzt
Senkrecht in die Tiefe stoßen, -
Wie ein Goldstrahl durch die Rosen
Erster Morgenröten stürzt.

Tanze nun auf tausend Rücken,
Wellen-Rücken, Wellen-Tücken -
Heil, wer neue Tänze schafft!
Tanzen wir in tausend Weisen.
Frei - sei unsre Kunst geheißen,
Fröhlich - unsre Wissenschaft!

Raffen wir von jeder Blume
Eine Blüte uns zum Ruhme
Und zwei Blätter noch zum Kranz!
Tanzen wir gleich Troubadouren
Zwischen Heiligen und Huren,
Zwischen Gott und Welt den Tanz!

Wer nicht tanzen kann mit Winden,
Wer sich wickeln muß mit Binden,
Angebunden, Krüppel-Greis,
Wer da gleicht den Heuchel-Hänsen,
Ehren-Tölpeln, Tugend-Gänsen,
Fort aus unsrem Paradeis!

Wirbeln wir den Staub der Straßen
Allen Kranken in die Nasen,
Scheuchen wir die Kranken-Brut!
Lösen wir die ganze Küste
Von dem Odem dürrer Brüste,
Von den Augen ohne Mut!

Jagen wir die Himmels-Trüber,
Welten-Schwärzer, Wolken-Schieber,
Hellen wir das Himmelreich!
Brausen wir ... o aller freien
Geister Geist, mit dir zu zweien
Braust mein Glück dem Sturme gleich. -

- Und daß ewig das Gedächtnis
Solchen Glücks, nimm sein Vermächtnis,
Nimm den Kranz hier mit hinauf!
Wirf ihn höher, ferner, weiter,
Stürm empor die Himmelsleiter,
Häng ihn - an den Sternen auf!